1999 – Notlandung

              

Regie: Heidelinde LEUTGÖB
Ausstattung: Martina KORNFEHL

mit
Waltraud STAUDACH/ Barbara, eine Mühlviertler Bäuerin
Herbert BAUM/ Matthias, ihr Knecht
Helmut GEBESHUBER/ Forstner, Ortsgruppenleiter
Frank OLADEINDE/ Donald, amerikanischer Soldat
Robert TRAXLER/ Mieschke, Lehrer
Josef HAIBÖCK/ Rabeder, Gemischtwarenhändler
Erwin WAGNER/ SS-Mann
Bruno JANKO/ Pangerl
Carina LANZERSTORFER/Kind

weiters
Margot Haiböck, Mario Ruschak, Roman Lanzerstorfer, Kerstin Hoffelner, Martina Lanzerstorfer, Andrea Pammer, Birgit Baresch, Maria Gstöttenmayr, Helene Haiböck, Lisa Haiböck, Nadja Ruschak, Simon Rudlstorfer, Karl Rudlstorfer, Leopoldine Rudlstorfer, Gerhard Neunteufel, Renate Neunteufel, Nina Sollberger, Sandra Sollberger, Julia Chalupar, Dominik Chalupar, Irmgard Böhm, Anna Lanzerstorfer, Romana Klepatsch, Isabella Stütz, Martin Klopf, Josef Mandl, Siegfried Kastl, Heinrich Vater, Anton Kugler, Monika Wagner, Maria Preinfalk, Daniela Wagner, Sabine Rudlstorfer

sowie dem Musikverein Leopoldschlag unter der Leitung von Robert Preinfalk

Das STÜCK

Das Stück basiert auf historischen Ereignissen aus der Freistädter Gegend um 1944/45.

In einem Mühlviertler Bergdorf muß ein farbiger amerikanischer Soldat mit seinem Fallschirm notlanden. Er findet Unterschlupf in einem abgelegenen Bauernhaus, das von einer jungen Bäuerin und einem alten Knecht bewirtschaftet wird. Die Bewohner des Einödhofes müssen nun hautnah jene Unwerte ertragen, die im Nazisystem Alltag waren: Korruption, Verfolgung, Unterdrückung, Rassismus, Propaganda. Trotzdem überleben sie diese schlimme Zeit. Als sich im Mai 1945 alle zivilen und militärischen Strukturen auflösen, erfährt der Ortsgruppenleiter des Dorfes von den wahren Zuständen am Bauernhof. Er rüstet zu seiner letzten Schlacht, obwohl die amerikanischen Besatzungstruppen bereits wenige Kilometer entfernt aufmarschiert sind.

NACHLESE

Die Uraufführung fand am 24. Juli 1999 in Anwesenheit des Autors und zahlreicher prominenter Persönlichkeiten statt.

6 ausverkaufte Vorstellungen mit über 1300 BesucherInnen aus ganz Oberösterreich, aber auch aus dem benachbarten Tschechien, großes Lob von der Presse sowie vom Publikum für die künstlerischen Leistungen und unbezahlbare Imagewerbung für diese nördliche Grenzregion waren der verdiente Lohn für die harte Arbeit.

Wie wichtig gerade dieses Stück mit seiner Thematik zu sein scheint, zeigten nicht nur die unzähligen, teilweise heftig geführten Publikumsdiskussionen im Anschluß an die Vorstellungen, sondern auch die mehrmaligen Stördrohungen rechtsradikaler Gruppierungen während der Aufführungsserie.

Mit der erfolgreichen Uraufführung der “NOTLANDUNG” ist dem VOLKSBILDUNGSVEREIN Leopoldschlag und seinen KünstlerInnen VOLKSTHEATER in bester Form gelungen. Sie haben damit einen unverwechselbaren, überzeugenden Beitrag zur vielfältigen Sommertheaterszene in Oberösterreich geleistet und diese um eine weitere Facette bereichert.

PRESSESPIEGEL

NEUE KRONENZEITUNG 26.Juli 1999
Claudia Tröster

Theatererfolg im Grenzland

Mut, ein zeitgeschichtliches Thema aufzugreifen, und Geschick bei dessen Umsetzung bewies die Grenzlandbühne Leopoldschlag. “Notlandung”, eine Uraufführung des Freistädter Autors Fritz Fellner, beschreibt das Überleben eines farbigen US-Piloten auf einem abgelegenen Hof im Mühlviertel in den letzten Monaten des Nazi-Regimes. Die junge Regisseurin Heidelinde Leutgöb inszenierte zügig, schuf ergreifende Szenen ohne dabei jedoch in Pathos zu verfallen. Schauspielerisch stachen Herbert Baum (Knecht), Waltraud Staudach (Bäuerin) und Helmut Gebeshuber (Ortsgruppenleiter) aus der ausgezeichneten Riege von Profis und Leopoldschlager Laiendarstellern hervor.

 

FREISTÄDTER RUNDSCHAU 29.Juli 1999

Zeit-Zeugnis: Premiere ging tief unter die Haut
Betroffenheit im Publikum und viel Applaus für Stück und Darsteller

…….Ein absolutes Profiteam um die freischaffende Regisseurin Heidelinde Leutgöb schuf mit von Fernsehserien bekannten Schauspielern eine unter die Haut gehende Theaterinszenierung, die von der Bühnen- und Kostümbildnerin Martina Kornfehl ausgestattet wurde.
……Waltraud Staudach gelang es, die Spannung und Verzweiflung dieser Bäuerin in den Zuschauerraum zu bringen. Die Leopoldschlager Drehbühne mit einer ausgefeilten Bühnentechnik unter der technischen Leitung von Manfred Preinfalk machte dieses außergewöhnliche Theatererlebnis fernab des Zentralraumes möglich. Der Ortsgruppenleiter wurde kraftvoll vom Sieger des Inter-Kultur-Preises 1998, Helmut Gebeshuber, verkörpert. Den lebenserfahrenen alten Knecht spielte niemand geringerer als der Professor für Stimmbildung, Herbert Baum, der seit Jahrzehnten freier Höhrfunkmitarbeiter ist und auch schon in Freistadt Fortbildungsseminare für Schauspiellehrer hielt. Robert Traxler aus Rainbach als Mieschke, Erwin Wagner aus Leopoldschlag als SS-Mann und Bruno Janko als Pangerl versuchten mit ihren prominenten Mitspielern Schritt zu halten. Der Leopoldschläger Theatermotor und jetzige Obmann des Volksbildungsvereines, Josef Haiböck, überzeugte als Gemischtwarenhändler Rabeder, der zwischen Angepaßtheit an die dörflichen Nazigrößen und einer eigenen Meinung gekonnte pendelte. Zwei Dutzend Amateure der Grenzlandbühne Leopoldschlag wurden von Publikumslieblingen der benachbarten Theatergruppe Sandl als Hackenkreuzfähnchen schwingendes Volk aufgeboten……..

 

TIPS FREISTADT 3.August 1999

Einen tiefen Einblick in die menschlichen Abgründe, die sich im Nationalsozialismus auftaten, gab das Theaterstück “Notlandung” des Freistädters Fritz Fellner. Unter der Regie von Heidelinde Leutgöb machten Profischauspieler und Laienakteure aus der Region auf der Grenzlandbühne das Publikum betroffen und nachdenklich. Neben Waltraud Staudach als Bäuerin Barbara, die dem schwarzen GI Donald ( Frank Oladeinde ) während des Krieges Unterschlupf gibt, überzeugten auch Helmut Gebeshuber ( Ortsgruppenleiter Forstner ) und vor allem Herbert Baum in der Rolle des Knechts Matthias. Großes Lob gebührt auch Robert Traxler, Josef Haiböck, dem Obmann des Theatervereins, der den Greissler Rabeder darstellte, und Erwin Wagner, die als Laien neben den Bühnenprofis bestehen.

 

O.Ö. NACHRICHTEN 26.Juli 1999
Griselda Fosen

Liebe besiegt Politgreuel

….. Die Profischauspieler, die unter anderem im “Kaisermühlenblues”, “Kommissar Rex” und auf Theaterbühnen in ganz Österreich zu sehen waren, spielen mit Herz und Engagement, der mühlviertlerische Dialekt bereitet ihnen keine Probleme. Zugute kommt der Grenzlandbühne, dass sie seit einem Jahr auf eine Drehbühne zurückgreifen kann, sodaß langwierige Umbauarbeiten entfallen. Mit wenig Requisiten schafft es Martina Kornfehl, die Zuschauer in die Stimmung während des NS-Regimes zu versetzen. Regisseurin Heidelinde Leutgöb bezieht auch den Zuschauerraum in das Spiel wirkungsvoll mit ein…….